Projektbeschreibung
Bei dem Projekt handelt es sich um den Neubau eines Produktionsgebäudes der Firma Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG am Stammsitz des Unternehmens in Aalen-Neukochen. Der Gesamtauftrag umfasst fünf Einzelgebäude, die die gesamte Produktionskette für Wellpappenrohpapier von der Rohstoffaufbereitung über Produktion bis hin zur Auslieferung aufnehmen. Mit dem Neubau werden drei auf dem Firmengelände in Betrieb befindliche Papiermaschinen ersetzt. Um Ausfallzeiten in der laufenden Produktion zu minimieren erfolgte eine auf Teilprojekten basierende Planung der Anlage. Die organisatorisch eng zusammenhängenden Teile „Stoffaufbereitung“ und „Papiermaschine“ befinden sich aktuell im Rohbau. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes ist für 2022 avisiert. Bau-Consult Hermsdorf übernimmt, beauftragt durch das österreichische Büro „BHM Ingenieure“ für das gesamte Projekt die weitgehend komplette Fertigteilplanung sowie Teile der Tragwerksplanung und Schal- und Bewehrungsplanung.
Erfolgsfaktoren & Herausforderungen
Neben der außergewöhnlichen Größe des Gesamtprojektes und die durch den Neubau im laufenden Betrieb einzuhaltenden Termine, sind die hochkomplexen, für Konstruktion und Detaillierung anspruchsvollen Knotenpunkte der Längs- und Querrahmen hervorzuheben.
Das Projekt ist eines der ersten dieses Umfangs, welches ausschließlich auf IFC-Daten basierend erstellt wurde. Die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Büro BHM Ingenieure klappte dank exakter Modellierung des Architekturmodells hervorragend. Im Gegenzug flossen die von Bau-Consult erstellten Daten in die Modellkontrolle, Kollisionsprüfung und TGA, sowie Ausbauplanung seitens BHM eingeflossen. Die Koordination erfolgte primär am 3D-Modell in Videokonferenzen mit Screensharing.
Alle Betonfertigteile, für die mit Tekla Fertigungszeichnungen erstellt werden, werden vollständig im Modell bewehrt und mit sämtlichen Einbau- und Montageteilen versehen. Die genaue Konstruktion der Bewehrung in Zusammenhang mit der detaillierten Darstellung von Einbauteilen (in Sketchup modellierte Items aus dem projektübergreifend genutzten BCH-Einbauteilkatalog) in Tekla, schloss eine Vielzahl möglicher Fertigungsprobleme durch Kollisionen bereits im Vorfeld der Datenlieferung aus.
Eine besondere Herausforderung bestand darin, dem normalerweise „unter einem Dach“ arbeitendem Team von zeitweise 12 Tragwerksplanern, Konstrukteuren und Zeichnern aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie innerhalb von wenigen Tagen einen dezentralen Zugriff auf das Modell zu ermöglichen. Das zuvor im Multiuser-Modus lokal bearbeitete Modell wurde kurzerhand auf die Cloud Lösung Tekla Model Sharing umgestellt. So konnten die Mitarbeiter auch aus dem Homeoffice kontinuierlich Daten an die ARGE Glass-Traub liefern.
Zusammenarbeit und BIM-Prozess
- 3D-Modell als Basis allen Wissens
- Projekt wurde ausschließlich basierend auf IFC-Daten erstellt
- Koordination am 3D-Modell mit Screensharing
- Erstellung fertigungsreifer Daten
- Datenlieferanten:
- BHM-Ingenieure Feldkirch/Österreich (Auftraggeber BCH, Bereitstellung Architekturmodelle, Koordination)
- Peikko (Verbindungsmittel)
- Datenempfänger:
- BHM-Ingenieure Feldkirch/Österreich (Statusmodell, Tragwerksmodell)
- ARGE Glass-Traub (Fertigteilproduktion, Statusmodell)
- Peikko (Anpassungen Verbindungsmittel)"