Uhlir & Jansen – Mit Tekla Model Sharing effizient arbeiten
Tekla Model Sharing ist ein innovatives Tool für die BIM-Zusammenarbeit, mit dem die Produktivität von Tekla-Structures-Benutzern erheblich gesteigert werden kann. Die patentierte Cloud-Lösung ist einer Weiterentwicklung des bekannten Multi-User-Modus' und unterstützt Projekt-Teams bei der ortsunabhängigen Zusammenarbeit an ein und demselben BIM-Modell.
Das Ingenieurbüro Uhlir & Jansen nutzt seit 2015 Tekla Structures und ist 2017 vom Multi-User-Modus auf Tekla Model Sharing umgestiegen. Im Interview berichtet Norbert Uhlir, Geschäftsführer des Ingenieurbüros aus Dortmund, über seine Erfahrungen mit der Cloud-Lösung und über Entwicklungen in der Branche.
Trimble: Guten Tag Herr Uhlir! Sie sind seit 1999 Geschäftsführer des Ingenieurbüros Uhlir & Jansen. Seit wann gibt es das Ingenieurbüro und welche Leistungen und Projektarten decken Sie mit Ihrem Team ab?
Hr. Uhlir: Unser Büro mit Sitz in Dortmund beschäftigt sich mit allen Bereichen des Hochbaus. Spezialisiert sind wir im Bereich Beton und Fertigteilbau und bearbeiten Projekte vom klassischen Einfamilienhaus bis zum großen Logistikzentrum und Bürogebäude. Im Fertigteilbau arbeiten wir z. B. für die Firmen Rekers, Max Bögl, Züblin und Fuchs.
Das Büro startete 1964 mit zwei Chefs und zwei Angestellten. Ich habe 1994 als Student im Büro angefangen. Seit 1999 bin ich Miteigentümer und führe das Büro gemeinsam mit Stefan Jansen. Heute haben wir 15 Festangestellte sowie ein paar freie Mitarbeiter.
Trimble: Zu Beginn haben Sie den Multi-User-Modus von Tekla Structures genutzt. Seit 2017 verwenden Sie die Cloud-Lösung Tekla Model Sharing. Welche Gründe waren für den Wechsel ausschlaggebend und wie kommt Model Sharing bei Ihren Projekten zum Einsatz?
Hr. Uhlir: Als Model Sharing neu auf den Markt kam, sind wir vom Multi-User-Modus sehr schnell auf die neue Technologie umgestiegen, da sie im Vergleich weniger fehleranfällig und aktuellere Modelle liefert. Früher erfolgten die Arbeitsprozesse nacheinander. Heute können wir mit unseren Projektpartnern parallel an einem Modell arbeiten und beschleunigen dadurch die Arbeitsabläufe deutlich.
Trimble: Wie gestalten sich Ihre Arbeitsprozesse und welche Vorteile bietet die Cloud-Lösung im Arbeitsalltag?
Hr. Uhlir: Wir nutzen derzeit acht Lizenzen und arbeiten mithilfe der Cloud-Lösung mit mehreren Mitarbeitern und Projektpartnern gleichzeitig an einem Modell. Kürzlich konnte einer unserer externen Partner bei einem gemeinsamen Projekt die Stützen und das Dachtragwerk modellieren, während wir uns gleichzeitig um die Wände gekümmert haben. Die Zusammenarbeit über Model Sharing hat ganz hervorragend geklappt. Der Standort der Projektbeteiligten war hier unwichtig und wir mussten nicht mehr wie früher nacheinander modellieren und einlesen. Alles lief parallel, was natürlich eine große Zeitersparnis bedeutet.
Aber nicht nur die reibungslose Zusammenarbeit mit unseren externen Projektpartnern von unterschiedlichen Standorten aus wird für unser Büro immer wichtiger. Die Digitalisierung wird die bisherigen Arbeitsmodelle verändern. Wir werden immer flexibler und dies soll auch so sein, um Alltag und Berufsleben unter einen Hut bekommt. Auch unter meinen eigenen Mitarbeitern ist der Bedarf und Wunsch da, im Homeoffice arbeiten zu können. Heutzutage kann man von überall auf Daten zugreifen und seinen Tag so strukturieren, wie es individuell am sinnvollsten ist. Die strengen Regelungen um 7:30 Uhr bei der Arbeit zu sein und um 17 Uhr Feierabend zu machen, kann man mit der Arbeit in der Cloud viel flexibler handhaben. Somit lassen sich Familie und Beruf besser vereinbaren. Reines Homeoffice finde ich allerdings nicht gut, da die sozialen Kontakte im Büro darunter leiden. Ich bin mir aber sicher, dass der Bedarf für flexibles Arbeiten in Zukunft noch weiter steigen wird.
Trimble: Alle Anwender synchronisieren nur ihre Änderungen am Modell. So muss das Modell nicht vollständig aktualisiert werden und ist immer auf dem neusten Stand. Inwiefern profitieren Sie persönlich davon?
Hr. Uhlir: Ich bin geschäftlich viel unterwegs, sodass es äußerst praktisch ist, dass ich immer und von überall auf das aktuellste Modell zugreifen kann. Früher musste ich mir die Modelle im Voraus auf meinen Laptop kopieren, um darauf z. B. bei Kundenpräsentationen Zugriff zu haben. Heute überlege ich nicht mehr, ob ich die neuste Version dabei habe. Ich kann mit der Cloud-Lösung jederzeit in alle Modelle gucken und diese bei Präsentationen oder in Besprechungen zeigen. Das spart viel Zeit und Vorbereitung.
Trimble: Sie sagen, dass die Prozesse in der Planung optimiert wurden, wie sehen Sie die Auswirkungen auf der Baustelle oder in der Produktion? Gibt es hier Potential?
Hr. Uhlir: Die Zukunft der Baustelle und auch der Produktion liegt in den digitalen Daten und dort speziell im Bereich der 3D-Daten. Schon heute übergeben wir automatisierte Daten in der FT-Produktion, so dass die Bewehrung automatisch geschnitten und gebogen werden kann. Parallel werden die Einbauteile ausgewiesen, damit man die diese im Magazin einsammeln kann. Und zu guter Letzt projiziert ein Laser die relevanten Schalungsdaten auf den Schaltisch. Somit benötigt man schon heute im Werk eigentlich keine Papierzeichnung mehr und dieser Trend wird sich fortsetzen.
Auf der Baustelle lassen sich mit der Totalstation Schalungen einmessen, so dass auch dort die Digitalisierung immer weiter voranschreitet. Lediglich für den Prüfstatiker müssen die Daten immer noch ausgedruckt und per Post versendet werden. Aber auch hier haben wir schon mit einem Prüfingenieur aus Süddeutschland gearbeitet haben, der nur PDF-Dateien wollte und darin seine Eintragungen vorgenommen hat. Dies wird sich in Zukunft hoffentlich überall durchsetzen.
Trimble: Mit Trimble Connect steht eine weitere Cloud-basierte Lösung zur Verfügung, um ganze Projektabläufe zu koordinieren. Die Integration von Augmented Reality steht hier im Fokus. Welche Anwendungsfälle können Sie sich für Ihr Ingenieurbüro vorstellen?
Hr. Uhlir: Die Augmented Reality wird sich bei den ausführenden Betrieben durchsetzen. Demnächst wird man sich in der Fertigungshalle und auf der Baustelle die Bauteile „live“ anschauen können und Einbauteile und Bewehrung mittels der VR-Brille in der richtigen Position einbauen. Die VR-Brille im Planungsbüro anstelle des Monitors kann ich mir noch nicht so gut vorstellen, aber auch daran wird man über kurz oder lang nicht vorbeikommen. Es wird schon lange nicht mehr am Zeichenbrett oder in 2D geplant, sondern nur noch modelliert. Die 2D-Zeichnung ist ein Abfallprodukt. Daher kann es auch gut sein, dass man in Zukunft mit der VR-Brille plant. Vermutlich wird man auch irgendwann Daten mittels Spracheingabe eingeben, denn hier gibt es gute Fortschritte dank Siri und anderer Spracherkennungsdienste.
Herr Uhlir, wir bedanken uns für das informative Gespräch.