Magdeburger Bio-Ölwerk: Effiziente Prozesse im Anlagenbau
Das Bio-Ölwerk III im Magdeburger Hansehafen ist einer der größten Bioölproduzenten Deutschlands. Mit dem Bau der neuen Produktionsanlage können 700.000 Tonnen Rapssaat jährlich verarbeitet werden. Das Planungsprojekt des Bio-Ölwerkes ist ein beispielhaftes Zusammenspiel verschiedener Projektpartner. In einer disziplinübergreifenden Arbeitsgemeinschaft mit dem Hauptauftragnehmer A.R.T. Axel Rolfs Tragwerksplanung hat die Ingenieurgesellschaft PLANHOCH2 aus Magdeburg die gesamte Werkstattplanung für das Bio-Ölwerk III in Tekla Structures durchgeführt und koordiniert.
Das Bio-Ölwerk III setzt sich zusammen aus der Presserei, der Lösungsmittelextraktion und der Raffination zur Produktion von Speiseölen. Auch die Verladehalle sowie eine Siloanlage wurden neu gebaut. Die Gebäude bestehen aus insg. 2.000 t Stahl und sind mit massiven Stahlbetoneinbauten ausgesteift. Aufgrund der Funktion stellte jedes Gebäude besondere Anforderungen an die Tragwerksplanung.
Klarer Wettbewerbsvorteil dank BIM
Für PLANHOCH2 war das Bio-Ölwerk III eines der größten Planungsprojekte. Das Unternehmen arbeitet seit der Firmengründung im Jahre 2009 mit Tekla Structures und hat sich aus der Arbeitsweise der BIM-Software einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. PLANHOCH2 setzt Tekla Structures in ihren Projekten als ein Kommunikationswerkzeug ein, mit dem die Schnittstellen zwischen verschiedenen Gewerken verwaltet werden. Die Kommunikation mit anderen Projektbeteiligten, wie Architekten, Statikern und Bauherren, läuft komplett anhand des 3D-Modells.
„Als Web-Modell lässt sich der aktuelle Projektstand einfach kommentieren und Änderungen sind für alle jederzeit verfügbar, auch ohne Tekla Structures-Kenntnisse," so Geschäftsführer Sebastian Knabe. "Dank der guten Visualisierungsmöglichkeiten, die Tekla Structures bietet, konnten wir schon viele Bauherren von unseren Dienstleistungen überzeugen.“ So auch im Fall des Bio-Ölwerk III: PLANHOCH2 plante anhand des nachmodellierten Bestands einen kleineren Treppenturm auf mehreren Ebenen als Arbeitsmuster und konnte sich so den Planungsauftrag sichern.
Direkte Kommunikationswege anhand des 3D-Modells
In einem großen Bauprojekt stellt die Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten immer eine Herausforderung dar. Im Bio-Ölwerk wurde diese durch den Einsatz der Tekla BIM-Software bestanden. So waren alle Gewerke und Unternehmen jederzeit auf dem aktuellsten Stand. PLANHOCH2 war für die gesamte Werkstattplanung des Stahlbaus zuständig. Hauptauftragnehmer A.R.T. Axel Rolfs Tragwerksplanung verantwortete die Entwurfs und Statikplanung sowie die Planung des Massivbaus, die Anlagentechnik wurde durch die Cimbria Sket GmbH geplant. Das Bauprojekt wurde anhand des 3D-Modells in Tekla Structures koordiniert und alle Projektbeteiligten verwendeten dasselbe Modell. So waren neben den Stahlbauteilen auch Anlagentechnik und der Massivbau in dem 3D-Modell erfasst. Die in Tekla Structures integrierte Kollisionskontrolle ermöglichte die Überprüfung von Stahl- und Anlagentechnik und half, Fehler auf ein Minimum zu reduzieren.
Die offene Datenbank von Tekla Structures und die Schnittstellen zu anderen Softwarelösungen bieten bei einem großen Projekt eine extrem flotte und kommunikative Lösung, die sich bei uns schon mehrmals bewährt hat. Die Zusammenarbeit mit anderen Projektbeteiligten ist viel einfacher. Anhand des Modells hatten wir alle eine bessere Übersicht über den aktuellen Stand.
Sebastian Knabe, Geschäftsführer, PLANHOCH2
Durch Standardanschlüsse effizienter planen
PLANHOCH2 optimierte die Planung von Geländern - mit dem Tekla Structures Komponenten-Editor wurden drei Standardelemente als benutzerdefinierte Komponenten festgelegt. Durch die Verwendung von Tekla Structures konnten mehrere Ingenieure im Multi-User-Modus gleichzeitig an demselben Modell arbeiten. Für immer wiederkehrende Arbeitsschritte erzeugte PLANHOCH2 Standardelemente als benutzerdefinierte Komponenten. Das Bauwerk beinhaltete mehr als 10.000 Montageteile. Dank der optimierten Bearbeitung konnte das Projekt trotzdem mit nur 5.000 Montageteilzeichnungen abgeschlossen werden. So wurden beispielsweise für das Modellieren von Geländern mit dem Tekla Structures Komponenten-Editor drei Standardelemente als benutzerdefinierte Komponenten festgelegt. Eine weitere Automation erreichte die Ingenieurgesellschaft durch benutzerdefinierte, parametrisierte Geländerelemente für die Situationen erreicht, die nicht mit den drei Standardgeländern versehen werden konnten. Auch für die Anschlüsse verwendete PLANHOCH2 parametrische, benutzerdefinierte Komponenten.
Im Laufe des Projektes wurde auch die Zeichnungssteuerung weiter optimiert. PLANHOCH2 legte „Reiter“ in den benutzerdefinierten Attributen an, welche unter anderem steuerten, ob und welche Schweißnahtstempel und Anmerkungen auf den Zeichnungen aufgedruckt wurden. „Die Möglichkeit, die Zeichnungseinstellungen firmenspezifisch zu definieren, hat sich für uns sehr bewährt. Kleine Formeln im Zeichnungskopf erzeugen eine hohe Automation. Somit muss bei der Bearbeitung nur noch darauf geachtet werden, dass im Zeichnungstitel auch „Geländer“ steht, und der damit verknüpfte Automatismus sorgt für einwandfreies Layout. Dadurch haben wir im Bau tatsächlich keine Fehler in der Koordination feststellen können“, sagt Sebastian Knabe.
Planerisches Gesamtpaket
Dank der Arbeit mit Tekla Structures konnte das Projekt ohne Planungsfehler und langwierige Nachbesserungsarbeit abgeschlossen werden. Im Bio-Ölwerk III im Magdeburger Hansehafen gestaltete sich die Verwaltung des Bauprozesses sehr übersichtlich und koordiniert. PLANHOCH2 konnte die letzten Pläne im Juni 2011 übergeben und die Stahlbauplanung somit termingerecht vollenden.
Dank der Schnittstellen zu anderen Softwarelösungen und der Konstruktionsarbeit im Multi-User-Modus konnten wir das Projekt ohne Planungsfehler und langwierige Nachbesserungsarbeit abschließen. Wir streben stets danach, den Kunden das planerische Gesamtpaket mit Präzision anzubieten. Mit Tekla BIM sind wir für neue Herausforderungen bestens gerüstet.
Sebastian Knabe, Geschäftsführer, PLANHOCH2