BIM im Anlagenbau: Neue Aufträge mit Tekla Structures
PLANHOCH2 glaubt an BIM in der Anlagenplanung. Das Unternehmen sieht Tekla Structures als Türöffner für neue Geschäftschancen.
In der heutigen, schnellen Welt werden Projekte immer straffer geplant: Zeitpläne werden enger und es wird immer genauere Planung gefordert. Die Digitalisierung des Bauens bietet viele neue Chancen. Ein Team von sechs Konstrukteuren kann mit den richtigen Werkzeugen ambitionierte Projekte mit hohem Koordinierungsaufwand realisieren. Die Ingenieurgesellschaft PLANHOCH2 meistert solche Herausforderungen jeden Tag und sucht in der BIM-Software Tekla Structures immer wieder nach neuen Möglichkeiten, effizienter und innovativer zu arbeiten. Für ein Anlagenbauprojekt im Süden Europas hat das Unternehmen neue Tools entwickelt und konnte dadurch die komplexen Anforderungen des Auftraggebers erfüllen.
Zusammenarbeit fängt schon in den frühen Projektphasen an
Die Magdeburger Ingenieurgesellschaft PLANHOCH2 ist spezialisiert auf Bauplanungsprojekte in den Bereichen Anlagenbau und Kraftwerksbau. Für Stahlbauprojekte deckt PLANHOCH2 den gesamten Planungsprozess ab, von der Ausführungsplanung bis zur Detail- und Werkstattplanung. Die Statikplanung sowie Massivbauplanung wird durch einen Partner ebenfalls direkt im Haus durchgeführt. So bietet das Unternehmen seinen Kunden das planerische Gesamtpaket an und ist bereits in frühen Phasen eines Projekts involviert. „Wir arbeiten meist für Fertigungsunternehmer aber auch für Generalplaner und sind dadurch schon früh in den Projekten eingebunden. Häufig übernehmen wir auch die Abstimmung mit der Anlagentechnik“, sagen Sebastian Knabe und Falko Sommer, Geschäftsführer von PLANHOCH2.
Im Jahre 2013 hat das Unternehmen eine Anlage für die Industrie in Südeuropa geplant. Entstanden ist ein umfangreicher Kraftwerksneubau, welcher für die Kohlenfördertechnik eingesetzt wird. PLANHOCH2 zeichnet für die Erstellung der gesamten Werkstattplanung einschließlich der Ausbildung der Anschlussdetails und deren Nachweisführung verantwortlich. Das Bauwerk besteht aus einer extrem filigranen Stahlbaukonstruktion, die PLANHOCH2 vor eine anspruchsvolle Planungsaufgabe stellte. Zusammen mit dem Projektpartner Axel Rolfs Tragwerksplanung (ART), der für die Ausführungs- und Tragwerksplanung verantwortlich war, hat das Unternehmen eine Vielzahl von Fachwerkbrücken inklusive Stützen, Begehungen, Wartungsbühnen und Gitterrostumrissplänen konstruiert. In der Summe wurde eine Gesamttonnage von ca. 3.000 Tonnen der Werkstattplanung umgesetzt.
Reibungslose Kommunikation trotz umfassender Datenverwaltung
Bei der Planung von Industrieanlagen mit enormen Dimensionen sind häufig mehrere Parteien involviert und es werden viele Informationen koordiniert, abgeändert und in unterschiedlichen Formaten getauscht. PLANHOCH2 setzte Tekla Structures nicht nur für die Konstruktionsplanung sondern auch für das Informationsmanagement ein. Das BIM-Modell fungierte dabei als ein zentraler Speicherort für alle Informationen im Projekt. Zu Beginn des Auftrags las PLANHOCH2 Modelldaten aus Teilmodellen des Planungspartners „ART“ und anderer am Projekt beteiligten Gewerken in das Tekla-Modell ein und führte diese in einem Modell zusammen. So war es für jeden Projektbeteiligten möglich, zum richtigen Zeitpunkt Informationen abzurufen. Statt mit mehreren Teilmodellen, konnte das gesamte Planungsprojekt an einem Koordinationsmodell bearbeitet werden. Dies gab den Planern die Möglichkeit, Kollisionen bereits deutlich früher ausfindig zu machen und zeit- und kostenaufwendiges Nacharbeiten zu verhindern.
Für die firmeninterne Projektkoordination wurden native Tekla-Modelle eingesetzt. Die Abstimmung mit externen Projektpartnern, Bauherren, Architekten usw. lief im Kraftwerksbauprojekt unter anderem über die Kommunikationssoftware Tekla BIMsight, Zeichnungen und pdf-Dokumente. Dadurch war die Abstimmung mit dem Auftraggeber und weiteren Fachplanern rasch und für alle einfacher nachvollziehbar. Dank der guten Kommunikation konnte auch die Montage reibungslos ausgeführt werden, da jeder Beteiligte zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit hatte, sich ein genaues Bild zum Vorhaben und Fortschritt zu verschaffen.
Softwareschnittstellen von großer Bedeutung für den Anlagenbau
Für eine erfolgreiche Projektzusammenarbeit spielen effiziente Softwareschnittstellen eine zentrale Rolle. Der Datenaustausch in Bauprojekten läuft meist über eine direkte Schnittstelle oder softwareunabhängig im IFC-Datenformat. Dabei ist von enormer Bedeutung, dass alle Informationen korrekt übertragen werden. Nur so sind eine fehlerfreie Verarbeitung des Bauwerksmodells und ein erfolgreiches Abschließen des Projektes möglich. Die Schnittstellen, die Tekla Structures zur Verfügung stellt, schätzt PLANHOCH2 besonders. „Eine stabile Schnittstelle, über die Modelldaten in der geforderten Detailtiefe ausgetauscht werden können, ist eine Grundvoraussetzung für die Zusammenarbeit", so Sebastian Knabe und Falko Sommer, der die BIM-Software schon nahezu 10 Jahre kennt. Das Unternehmen hat bereits mehrere Aufträge generieren können, in dem sie vorweisen konnten, dass sie auch Daten aus anderen Gewerken bearbeiten bzw. berücksichtigen können. „Wir schätzen den offenen BIM-Ansatz von Trimble ganz besonders. Wir können Daten aus unterschiedlichen Softwarelösungen importieren und müssen das Projekt nicht anhand einer 2D-Planung erstellen.“
Planung von Komponenten nahezu vollautomatisiert
Neben den Schnittstellen zu anderen Programmen bietet Tekla Structures PLANHOCH2 weitere Vorteile und direkte Ersparnisse. Das Ingenieurbüro konstruiert häufig aufwendige Stahlbauten mit mehrfach vorkommenden gleichen oder ähnlichen Anschlüssen, Baugruppen und Bauteilen. Für eine effiziente Planung solcher Situationen erstellt PLANHOCH2 in Tekla Structures eigene Komponentenkataloge. Diese beinhalten parametrische, benutzerdefinierte Komponenten, die sich aus mehreren Bauteilen zusammensetzen. Die Komponenten reagieren auf Änderungen von Geometrie oder beteiligten Bauteilen und können auch in anderen Projekte übertragen werden. Änderungen werden in Echtzeit aktualisiert und sind für alle Teammitglieder sofort sichtbar. Das gesamte Planungsteam verfügt über die Komponentenbibliothek. Jeder Planer kann so in der gewöhnten Denkweise konstruieren, durch den Einsatz des Katalogs werden allerdings gleichartige Situationen mit sich wiederholenden Teilen ausgeführt. Das mindert den Fertigungsaufwand erheblich.
In den projektspezifisch erstellten Komponentenbibliotheken sind alle Komponenten auch an die Anschlussstatik gekoppelt Der Anschlussstatiker legt Anschlüsse in Art und Ausführung fest. Der Konstrukteur verbaut die passende Komponente und stellt die entsprechenden Parameter ein. Bei der Konstruktion muss nicht mehr auf die Grundgeometrie geachtet werden, Bearbeitungen beteiligter Elemente erledigt die Komponente. Dies minimiert die Fehlerquellen erheblich: eine Komponente wird nur einmal erstellt und kann im Laufe des Projektes einfach per Knopfdruck wiederverwendet werden. Der Wiederholungsfaktor ist sehr groß und die Fehlerzahl bei Kollisionskontrollen deutlich geringer. Nebenbei profitiert man bei der Zeichnungsausarbeitung vom Einsatz von Komponenten: Das Modell beinhaltet deutlich mehr Gleichteile, also gibt es auch deutlich weniger Zeichnungen.
Wünsche des Auftraggebers erfüllt
In digitalisierten Bauprojekten steht eine Fülle von Informationen bereits zu einem frühen Zeitpunkt zur Verfügung. Jeder Beteiligte verfeinert seine Arbeitsabläufe, nicht nur in der Planung sondern auch in der Fertigung oder Montage. So möchte der Fertiger, beispielsweise, bereits in einer früheren Phase des Projektes detaillierte Informationen, um seine Prozesse zu optimieren. „Tekla Structures bietet ein breites Repertoire an flexiblen Anpassungsmöglichkeiten. So können wir alle Qualitätsanforderungen des jeweiligen Auftraggebers erfüllen und termingerecht liefern.“, sagen Sebastian Knabe und Falko Sommer von PLANHOCH2.
Tekla Structures bietet ein breites Repertoire an flexiblen Anpassungsmöglichkeiten. So können wir alle Qualitätsanforderungen des jeweiligen Auftraggebers erfüllen und termingerecht liefern.
Sebastian Knabe und Falko Sommer, Geschäftsführer von PLANHOCH2
Im Kraftwerksbauprojekt gab es mehrere Anforderungen seitens des Auftraggebers, die das Planungsteam zu erfüllen hatte. Für einen möglichst flotten Datenaustausch waren projektspezifische Informationen gefragt, die dank der BIM-Arbeitsweise direkt aus dem Modell abgerufen werden konnten. PLANHOCH2 hat ein Werkzeug in Tekla Structures erweitert, um frühestmöglich projektspezifische Teil- und Profilinformationen an die Fertigung liefern zu können. Bei Änderungen des Projekts konnten durch gezielt generierte Abfragen alle betroffenen Bauteile für Bestellungen und Weiterverarbeitung in Listen ausgegeben werden.
Auch die 2.000 Zeichnungen besaßen SAP-Nummern, um die externe Verwaltung, den Transport und die Logistik effizienter organisieren zu können. Die Zeichnungen wurden in DWG-Form mit einer vom Auftraggeber festgelegten Layerverwaltung ausgegeben.
BIM ist ein Türöffner für neue Geschäftschancen
Die Ersparnisse an Zeit und Material sind die bedeutendsten Vorteile eines digitalen Planungsprozesses. Doch durch die BIM-Arbeitsweise und den Einsatz einer offenen BIM-Lösung gelangt man zusätzlich an andere Nutzen: „Wir können Projekte am Termin abschließen, auch wenn die Fristen immer enger werden. Das ist ein wichtiger Aspekt aber es gibt auch viele Weitere: Tekla Structures ist für uns ein Türöffner für neue Aufträge. Auftraggeber haben oft besondere Wünsche und Anforderungen. Dank Tekla können wir schneller agieren und zeigen, dass wir diese erfüllen können. Viele Unternehmen setzen die Verwendung von Tekla-Software mittlerweile als Voraussetzung für den Auftrag. Klarer Wettbewerbsvorteil zu unseren Gunsten!“