Warum das Teilen von Daten in der Baubranche zum gemeinsamen Erfolg führt
Für erfolgreiche Bauprojekte gibt es kein Geheimrezept, aber es gibt ein Element, das immer mehr erfolgreiche Projekte gemeinsam haben: datengestützte Zusammenarbeit rund um ein 3D-Modell.
Das Bauwesen ist ein komplexes Geschäft: Es ist durch zahlreiche voneinander abhängige Prozesse, die Einbeziehung von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen und die sich ständig ändernden Anforderungen der Bauherren gekennzeichnet. Um erfolgreich zu sein, braucht es optimale Ergebnisse - von der Entwurfsphase bis hin zur Koordinierung auf der Baustelle. Schließen Sie Ihr Projekt erfolgreich ab, verfügen Sie über ausreichend Mittel und eine überzeugende Referenz, die weitere Projekte nach sich zieht. Kommt es hingegen zu Komplikationen im Bauprozess, kann das bedeuten, dass Sie Verlust machen oder sogar Ihr Geschäft aufgeben müssen …
Vor diesem risikoreichen Hintergrund und bei so vielen beteiligten Akteuren ist Kommunikation von grundlegender Bedeutung. Während es bei der Kommunikation darum geht, einzelne Pläne miteinander zu teilen und für ein besseres Projektverständnis zu sorgen, geht es bei der Zusammenarbeit darum, den Plan von Anfang an gemeinsam zu erstellen.
Wie also sollte diese Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten aussehen?
Wie bei so vielen Aspekten eines modernen Bauprozesses liegt die Antwort in der Nutzung von Daten. In der Baubranche ist die Erstellung eines 3D-Modells mit exakten Daten ein sicherer Weg, um die Lücke zwischen Planungsvorhaben und Ausführbarkeit zu schließen. An diesem Modell können alle Projektbeteiligten arbeiten und zum Projekt beitragen.
Werfen wir einen Blick auf den datengesteuerten Bauprozess aus Sicht des Konstrukteurs und Tragwerksplaners, die von Anfang an eine Schlüsselrolle bei der Zusammenarbeit spielen.
Im Bauwesen ist Zusammenarbeit mehr als Kommunikation
Konstrukteure und Tragwerksplaner sind oft die ersten Beteiligten im Bauprozess: Sie teilen dem Architekten mit, ob ein Plan sicher und innerhalb des Budgets ausgeführt werden kann. Sie befinden sich im ständigen Austausch, um Pläne anzupassen und neue Berechnungen durchzuführen, bis beide Parteien zufrieden sind. Die Zusammenarbeit beginnt hier.
Die Durchführung von Berechnungen mit automatisierten Werkzeugen hilft Architekten, Konstrukteuren und Tragwerksplanern, schneller gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Führen sie Berechnungen manuell durch, müssen sie unter Umständen einen weiteren Tag warten oder länger. Diese Kommunikation gestaltet sich viel einfacher, wenn die Berechnungen für die Prüfung und Validierung leicht einsehbar sind. Tabellenkalkulationen sind dabei nicht optimal – die Daten sind leichter zu verstehen, wenn Sie als 3D-Modell visualisiert werden.
Sobald alle davon überzeugt sind, dass die Zahlen zu einem Ergebnis führen, das auch umgesetzt werden kann, liegt es beim Konstrukteur, den Plan an die Fertiger und die Bauunternehmer vor Ort zu übergeben.
Ein eindeutiges, exaktes Modell gestaltet die Arbeit von Fertiger und Bauunternehmen deutlich einfacher, denn sie müssen weniger Rückfragen an den Konstrukteur stellen. Das spart auf beiden Seiten viel Zeit und ermöglicht eine reibungslose Zusammenarbeit im Werk und auf der Baustelle.
Die Zusammenarbeit auf der Grundlage eines 3D-Modells mit exakten Daten in frühen Projektphasen hat weitreichende Vorteile für die gesamte Prozesskette.
Dank genauer Berechnungen können dem Kunden beispielsweise verschiedene Optionen vorgestellt werden, einschließlich Alternativen für Baumaterialien, personalbezogene Kosten und die Auswirkungen unterschiedlicher Entwürfe auf die Umwelt. Mit 3D-Modellen lassen sich auch spätere Änderungen leichter in den Planungsprozess integrieren. Das führt zu weniger Unklarheiten in der Entwurfsplanung und auf der Baustelle.
Die Vorteile einer datengetriebenen Zusammenarbeit zeigen sich auch bei der Erstellung von Zeichnungen, Materiallisten und anderer Unterlagen.
Nachdem Konstrukteur und Tragwerksplaner die Planung und alle Berechnungen abgeschlossen haben, werden in einem nächsten Schritt alle für die Ausführung des Projekts erforderlichen Unterlagen erstellt. Werden diese Daten aus einem 3D-Modell abgeleitet, können sie nahtlos zwischen den Personen ausgetauscht werden, die an der Erstellung der Bauunterlagen beteiligt sind. Alle Änderungen werden zudem dokumentiert, so dass es bei Bedarf möglich ist, die Arbeitsschritte nachzuvollziehen.
Mehr Chancen als Risiken
Die Zusammenarbeit auf Basis eines 3D-Modells bietet über den gesamten Bauprozess viele Vorteile. Warum aber zögern viele Beteiligte – einschließlich Konstrukteuren und Tragwerksplanern – noch immer Daten auszutauschen?
Die Branche ist hart umkämpft und die Zusammenarbeit wird von einigen als Bedrohung für ihre Marktposition angesehen. Die Weitergabe von Wissen – einschließlich wichtiger Berechnungen – wird oft als Preisgabe eines Wettbewerbsvorteils angesehen. Dies ist jedoch eine überholte Sichtweise, denn die Vorteile der gemeinsamen Zusammenarbeit an einem 3D-Modell überwiegen bei weitem alle potenziellen Nachteile.
Besonders deutlich wird dies bei der Tragwerksplanung. Durch den gemeinsamen Zugriff auf das 3D-Modell können zahlreiche andere Bereiche zusammenarbeiten und Zeit und Geld sparen. Der Tragwerksplaner z. B. kann sich so stärker auf Aufgaben konzentrieren, die die Sicherheit eines Gebäudes erhöhen oder eine wirtschaftlichere und nachhaltigere Bauweise ermöglichen.
Konstrukteure und Tragwerksplaner wollen gute Arbeit leisten, stehen aber oft unter dem Druck, Dinge schneller und kostengünstiger zu erledigen. Der Schlüssel zur Lösung dieses Konflikts liegt in der Nutzung von Daten und der Zusammenarbeit mit den anderen Beteiligten an einem 3D-Modell – und zwar direkt von Beginn an. So lässt sich die Entwurfsqualität und die persönliche Produktivität steigern und gleichzeitig die Kosten unter Kontrolle halten.