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BIM-Glossar

Was bedeuten IFC und LOD? Die wichtigsten BIM-Begriffe kurz erklärt.

Hier finden Sie eine Auflistung wichtiger Begriffe rund um das Thema Building Information Modeling.

3D / 4D / 5D / 6D / 7D
Auftraggeber-Informations-Anforderungen
Big BIM
BIM-Abwicklungsplan (BAP)
BIM Collaboration Format (BCF)
BIM-Software
BIM-Stufenplan
Building Information Modeling (BIM)
Closed BIM
Fachmodell
Industry Foundation Classes (IFC)
Kollisionskontrolle
Koordinationsmodell
Little BIM
Level of Development (LOD)
Open BIM
Parametrische Modellierung


3D / 4D / 5D / 6D / 7D

Ein 3D-Gebäudemodell stellt die exakte geometrische Abbildung eines Bauwerks dar. Handelt es sich um ein BIM-Modell, verfügt dieses nicht nur über die rein geometrischen Angaben, sondern enthält zusätzliche Attribute und Informationen aller Komponenten oder Bauteile des Modells. In einem 4D-Modell werden diese zusätzlich durch Informationen zum Terminplan angereichert. Das 5D-Modell führt als weitere Dimension die Kosten ein. Darüber hinaus haben sich bereits weitere Dimensionen etabliert (6D / 7D / nD), die z. B. weitere Informationen zum Lebenszyklus wie Betrieb, Abriss,  Entsorgung, Wartung und Instandhaltung beinhalten können.


Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA)

Als Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) definiert der BIM-Stufenplan die Anforderungen des Auftraggebers, welche Daten in einem BIM-Projekt wann und in welcher Detailtiefe benötigt werden. Durch die vertragliche Vereinbarung der AIA werden die Verantwortlichkeiten und Pflichten der Auftragnehmer in einem BIM-Projekt frühzeitig festgelegt und klar geregelt. Durch die planmäßige Bereitstellung der Informationen in der benötigten Qualität kann der Auftraggeber zum jeweils richtigen Zeitpunkt informierte Entscheidungen treffen.


Big BIM

Big BIM bezeichnet die interdisziplinäre Anwendung der BIM-Methode über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks, welche den Austausch von Gebäudemodellen zwischen unterschiedlichen Projektpartnern beinhaltet.


BIM-Abwicklungsplan

Der BIM-Abwicklungsplan bildet die Basis für die Zusammenarbeit im BIM-Projekt und regelt Verantwortlichkeiten der Projektpartner. Das Dokument stellt eine vertragliche Vereinbarung zwischen Auftraggeber und Projektbeteiligten dar und beschreibt die vorgesehenen organisatorischen Strukturen und Prozesse, definiert die zu erbringenden BIM-Leistungen und gibt Informations- und Detailierungstiefe (LOD) unterschiedlicher Leistungsphasen vor. Der BAP legt damit den Grundstein für einen einheitlichen Standard der Modelle unterschiedlicher Gewerke und sichert die effiziente Zusammenarbeit über das gesamte Projekt.


BIM Collaboration Format (BCF)

Das BIM Collaboration Format (BCF) ist ein offenes Dateiaustauschformat, welches für die Weitergabe einzelner Informationen aus einem Gebäudemodell wie beispielsweise Änderungen oder Kollisionen entwickelt wurde. Das Format wird häufig für den Austausch von BIM-Softwarelösungen und BIM-Viewern verwendet. Durch die Verwendung des Formats müssen nicht in jedem Fall vollständige IFC-Modelle versandt werden. Die Dateien enthalten eine direkte Verlinkung zur relevanten Stelle im Gebäudemodell und ermöglichen so eine schnellere Koordination.


BIM-Software

Bei BIM-Software handelt es sich um parametrische, dreidimensionale und bauteilorientierte CAD-Systeme. Das BIM-Modell stellt dabei das exakte digitale Abbild des späteren Gebäudes dar, einschließlich aller geometrischen, technischen, physischen und funktionalen Eigenschaften.


BIM-Stufenplan

Der Stufenplan Digitales Planen und Bauen, auch als BIM-Stufenplan bezeichnet, beschreibt die stufenweise Einführung von Building Information Modeling in öffentlichen Bauprojekten in Deutschland bis zum Jahr 2020. Der Plan wurde im Dezember 2015 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) veröffentlicht und sah eine Umsetzung in drei Schritten vor. Nach einer Vorbereitungsphase bis 2017 und einer Pilotphase bis 2020 ist BIM seit dem 31. Dezember 2020 bei der Vergabe öffentlicher Aufträge für den Bundesinfrastrukturbau und den infrastrukturbezogenen Hochbau verpflichtend. Der Stufenplan beschreibt das dann erforderliche Leistungsniveau und listet notwendige Maßnahmen zur Einführung. Zum Stufenplan auf der Seite des BMVI

In Anknüpfung an den Stufenplan wurde das nationale Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens BIM Deutschland vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und dem Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat (BMI) gegründet. Seit Januar 2020 kümmert sich das Kompetenzzentrum nun um ein einheitliches und abgestimmtes Vorgehen im Infrastruktur- und Hochbau und hilft dem Bund unter anderem bei der Erarbeitung von Anforderungen und Maßstäben, der Aufstellung von Aus- und Fortbildungskonzepten und der Einrichtung eines BIM-Portals mit Datenbank, Prüfwerkzeugen und BIM-Objekten. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel.


Building Information Modeling (BIM)

Building Information Modeling (BIM) bezeichnet eine Methode, Bauwerke anhand eines konsistenten, digitalen Gebäudemodells über ihren gesamten Lebenszyklus mit all ihren relevanten Informationen abzubilden. BIM ist eine integrale Planungsmethode. Das detailgetreue Gebäudemodell wird über den gesamten Planungsprozess von allen Projektbeteiligten mit Informationen angereichert und unterstützt so eine bessere Planung, Ausführung und spätere Bewirtschaftung des Gebäudes. So kann frühzeitig festgestellt werden, ob das Projekt in Bezug auf Konstruktion, Zeit-, Material- und Kostenplanung realistisch und effizient umgesetzt werden kann. Mehr zum Thema BIM


Closed BIM

Von Closed BIM spricht man, wenn alle Beteiligten eines BIM-Projekts mit derselben Softwarelösung arbeiten. Die Arbeitsweise stellt eine eingeschränkte Anwendung der BIM Methode dar, da sie sich auf die Anwendung von Softwareprodukten eines einzelnen Herstellers beschränkt. Projektbeteiligten ist es so gegebenenfalls nicht möglich, die für sie jeweils besten Werkzeuge zu verwenden.


Fachmodell

Als Fachmodell bezeichnet man das disziplin- bzw. gewerkespezifische 3D-Modell eines einzelnen Projektbeteiligten, z. B. das Architekturmodell, das statische Modell, das konstruktive Modell oder das Haustechnik-Modell. Die Projektpartner im BIM-Prozess arbeiten in ihren jeweils eigenen Fachmodellen, welche in einem zentralen Koordinationsmodell zusammengefügt und auf ihre Konsistenz überprüft werden.


Industry Foundation Classes (IFC)

IFC (Industry Foundation Classes) ist ein von buildingSMART International entwickeltes, offenes Austauschformat für die Gebäudedatenmodellierung. Neben geometrischen Daten bildet das IFC-Modell weitere Eigenschaften des Gebäudemodells ab. Der Austausch über das Datenformat bildet die Grundlage eines offenen Datenaustauschs in Bauprojekten, bei denen jeder Beteiligte die für ihn beste Softwarelösungen verwenden kann (siehe auch Open BIM). Dabei stellt IFC den Datenstamm eines Bauwerkes über den gesamten Lebenszyklus zur Verfügung.


Kollisionskontrolle

Als Kollisionskontrolle oder auch Kollisionsprüfung wird die Koordination von Fachmodellen unterschiedlicher Baudisziplinen bezeichnet, bei der diese auf ihre Konsistenz überprüft werden. So kann im Rahmen der Kollisionskontrolle festgestellt werden, ob durch Planungsfehler die Arbeit einzelner Gewerke im Widerspruch zueinander steht. Die einfache Kombination und Kontrolle unterschiedlicher 3D-Modelle stellt eine bedeutende Effizienzsteigerung im Rahmen von BIM dar, durch die menschliche Fehler noch vor der Bauausführung identifiziert werden können.


Koordinationsmodell

In einem Koordinationsmodell werden die 3D-Gebäudemodelle einzelner Projektpartner (siehe auch Fachmodelle) miteinander kombiniert und auf ihre Konsistenz hin überprüft. Das Koordinationsmodell wächst mit dem Fortschritt der Planung bzw. des Baus, genauso wie das einzelne Fachmodell. Ein Fachmodell wird in der Regel nur in einem gewissen Zeitfenster des Baus verwendet bzw. ist einer Leistungsphase zuzurechnen. Das Koordinationsmodell dagegen existiert vom Beginn der Planung an und liefert am Ende beispielsweise auch die Daten für den Betreiber des Gebäudes.


Little BIM

Als Little BIM wird die eingeschränkte Anwendung von BIM-Methoden in einer einzelnen Disziplin bezeichnet, z. B. in einem Ingenieurbüro oder Bauunternehmen. In der Regel wird dabei lediglich die Software eines Herstellers verwendet. Wenngleich das Ziel von BIM der Datenaustausch zwischen allen Projektbeteiligten, unabhängig ihrer Softwarelösungen ist, kann auch eine solche Insellösung bereits die Produktivität und Effizienz im Unternehmen steigern.


Level of Development (LOD)

Level of Development (LOD), z. T. auch als Level of Detail bezeichnet, beschreibt den Detaillierungsgrad bzw. Entwicklungsstand der Bestandteile eines Gebäudemodells. LOD gibt damit Auskunft über die Informationstiefe einzelner Bauteile in einem Modell, deren Anforderungen sowohl für die unterschiedlichen Disziplinen als auch Leistungsphasen variieren. Das American Institute of Architects (AIA) definiert fünf Grundstufen von LOD 100 bis LOD 500. Diese reichen von der rein konzeptionellen bzw. graphischen Darstellung des Modells (LOD 100) bis zum „as-built“ Modell (LOD 500). LOD ermöglicht damit auch eine Einschätzung wie belastbar die Informationen eines Baumwerksmodells sind.


Open BIM

Das Open-BIM-Konzept beruht auf einem offenen Austausch von Gebäudemodellen, unabhängig der von den jeweiligen Projektbeteiligten verwendeten Softwarelösungen. Die Intiative wurde von buildingSMART und führenden Softwarehäusern wie Tekla und Graphisoft ins Leben gerufen. Ziel ist es das Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus mithilfe offener Datenstandards abzubilden. Der reibungslose, systemunabhängige Austausch zwischen verschiedenen Planungslösungen wird dabei auch als Interoperabilität bezeichnet. Als wichtigstes Austauschformat für einen offenen BIM-Prozess gilt IFC. Mehr zum Thema Open BIM


Parametrische Modellierung

Parametrische Modellierung beschreibt die Erstellung von Gebäudemodellen, bei der die einzelnen Bauwerkskomponenten in Relation zueinander stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Einzelnen Bauteilen sind dabei parametrische Eigenschaften, wie beispielsweise Höhe, Länge, Breite, Position etc. zugeordnet. Bei Änderungen einer Komponente des Modells, passen sich die dazu in Relation stehenden Teile automatisch mit an. Auch Zeichnung, Stücklisten oder andere Dokumente, die aus dem Modell abgeleitet werden, passen sich automatisch an.

Erfahren Sie mehr und informieren Sie sich auf unserer Themenseite über BIM in der Bauindustrie.