15 Jahre Building Information Modeling bei Boll und Partner
Vor nahezu 15 Jahren wagte das Stuttgarter Ingenieurbüro Boll und Partner den Einstieg in das Thema Building Information Modeling (BIM). Mit Engagement und einer offenen Einstellung hat das Büro das Thema BIM im Unternehmen Schritt für Schritt ausgeweitet. Heute generiert die modellbasierte Planung und Ausführung Mehrwerte in allen Geschäftsbereichen und Projekten des Unternehmens und gibt Boll und Partner die Möglichkeit, sich in Bauvorhaben einzubringen, die mit konventionellen Planungsmethoden so nicht umsetzbar wären. Eines der jüngsten dieser Projekte ist der Umbau des historischen Bonatzbaus, des denkmalgeschützten Empfangsgebäudes des Hauptbahnhofs Stuttgart 21.
Seit Boll und Partner 2006 in das Thema BIM gestartet ist, konnte das Unternehmen umfassende Erfahrungen sammeln und hat sich insbesondere seit der systematischeren Einführung von BIM in Deutschland an unterschiedlichen Pilotprojekten beteiligt. Die deutsche Bauwirtschaft befindet sich in einer Transformation hin zu mehr Digitalisierung. Die Karten werden neu gemischt und Leistungen, die vorher andere Partner übernommen haben, werden neu verteilt. Das liegt zum Teil auch daran, dass viele Firmen die Umstellung zu BIM noch nicht gewagt haben. Doch über Kurz oder Lang werden Unternehmen sich überlegen müssen, ob sie ohne BIM und den Schritt hin zur Digitalisierung noch wettbewerbsfähig bleiben können.
Am erfolgreichsten verlaufen aus Sicht von Hinrich Münzner, Geschäftsführender Gesellschafter bei Boll und Partner, Projekte, in denen die Zusammenarbeit der Fachplaner moderiert und qualitätsgesicherte Koordinationsmodelle zur Verfügung gestellt werden. Das Stuttgarter Büro bietet diese Leistung der BIM-Gesamtkoordination als Dienstleistung an. Diese stellt den Mittelpunkt der Projektumsetzung dar, aus dem sich Kernthemen definieren und sich neue Umsetzungsansätze für die beteiligten Fachplaner entwickeln. Das rein operative Abarbeiten von Planungstätigkeiten mithilfe von BIM-Software funktioniert reibungslos. Bei Boll und Partner rückt daher vor allem das integrale Planen am Gesamtprojekt stärker in den Mittelpunkt. Auch die Anforderungen der nachfolgenden Gewerke werden immer mehr in die Planung mit einbezogen. Das bedeutet zwar mehr Arbeit, die allerdings auch belohnt wird, durch einen störungsfreieren Planungsablauf und zusätzlich wenn Integrationsleistungen im Auftrag enthalten sind.
Die Rolle von Tekla Structures
Seit mehr als 10 Jahren nutzt das Ingenieurbüro die BIM-Software Tekla Structures. Die strukturierte, projektorientierte Sichtweise, die Boll und Partner durch das Arbeiten mit Tekla Structures kennt, hat dem Ingenieurbüro nicht nur in seinen Kernaufgaben, sondern in allen Unternehmensbereichen dabei geholfen, sich weiterzuentwickeln. Hinrich Münzner sagt: „Den Ansatz, Prozesse, Liefergegenstände, und gegenseitige Abhängigkeiten zu betrachten, den wir aus unseren Projekten mit Tekla Structures kennen, haben wir mittlerweile in alle Unternehmensbereiche übertragen, auch in Geschäftsführung, Verwaltung, Fortbildung und Aufgabenmanagement.“ Viele Beteiligte gehen mittlerweile sehr kompetent mit der Methodik um und das generelle Verständnis des Gesamtablaufes wirkt sich nicht nur positiv auf das Projekt, sondern auch auf das Unternehmen aus.
Der Wechsel zu BIM lohnt sich auch für kleine Büros
Boll und Partner ist eines der leistungsfähigsten Ingenieurbüros im Südwesten Deutschlands. Die Erfahrung, die sich das Unternehmen im Bereich BIM erarbeitet hat, spielt sicherlich in einer eigenen Liga. Doch gerade kleinere Büros sollten sich nicht abschrecken lassen, den Schritt zu BIM zu wagen und ihre Nische zu finden. Gerade im Bereich Digitalisierung ergibt sich für kleine, agile Büros eine große Chance. Denn der Größenmaßstab geht verloren und es geht vor allem um die Abwicklungskompetenz.
Wenn kleinere Büros ihre Prozesse mit BIM umstellen und diese dann als Teilkomponente an größere Projekte andocken können, eröffnet sich ein großes Potenzial. Auch Boll und Partner übergibt immer wieder einzelne Dienstleistungen in den Bereichen Modellierung und Vermessungstechnik an kleinere Büros. Der Einsatz von BIM ist dabei eine Grundvoraussetzung.
Für Boll und Partner ist der Wandel zu BIM noch lange nicht abgeschlossen. „Es gab nie Stillstand oder Durchatmen. Für uns ist BIM eine Methodik und eine Transformation, die auch nach 15 Jahren nicht beendet ist“, erklärt Münzner. „Boll und Partner sieht sich als Dienstleister und möchte seinen Kunden auch zukünftig bestmögliche Leistungen garantieren. Daher setzen wir auf Forschung und Entwicklung, eine offene Unternehmensstruktur und unser motiviertes Team, um der Zukunft heute schon zu begegnen.“
Die ungekürzte Version erschien im Magazin BIM-Spezial von Ernst & Sohn (November 2020).
Bild-Quelle: Boll und Partner