Qbig: Extravaganter Stahlbau in Heilbronn
Am Heilbronner Stadtrand prägt seit Mitte Juni 2012 ein neuer Blickfang die Umgebung. Ein riesiges, kubisches Glasgebäude, umrahmt von einem imposanten Netz aus Stahl. Qbig heißt der Büroneubau, der mehrere Firmen auf fünf Etagen beherbergt. Für die Konstruktion des unregelmäßigen Netzes aus Stahlprofilen hat die Firma Vorndran Metallbau die BIM-Software Tekla Structures eingesetzt.
Es ist definitiv ein Eyecatcher im Businesspark Schwabenhof in Heilbronn, das im Juni 2012 fertiggestellte Bürohaus Qbig. Schon von Weitem sieht man das imposante Glasgebäude und das extravagante Stahlnetz, welches den Glaskubus rundum einfasst. Auf den insgesamt 5.000 Quadratmetern sind bereits die Mieter eingezogen, unter diesen auch die Bauherrin, die Firma Hertner GmbH Gebäudetechnik. Für die Mieter bietet das Haus neben der imposanten Architektur und hochwertigen Bauweise viel Raum, qualitative innenausstattung und eine Menge praktische Vorzüge. Das architektonische Highlight des Gebäudes ist das weißlackierte Stahlnetz, das aus 150 Tonnen 100 % recyclingfähigem Stahl besteht und nachts durch die bunte Beleuchtung in seiner Einzigartigkeit betont wird. Die architektonische Planung stammt von der Arbeitsgemeinschaft Riemer Planung GmbH + Lucie Holzigel, die ebenfalls für die Bauleitung zuständig war.
Für die Konstruktion des Stahlnetzes sowie einer Stahl-Glas-Brücke und einem Geländer im innenhof des Gebäudes zeichnete die Firma Vorndran Metallbau verantwortlich.
Effiziente Projektkommunikation anhand des BIM-Modells
Vorndran Metallbau hat die Stahlskelettkonstruktion für das Qbig in Heilbronn geplant. Das Unternehmen aus Kleinwenkheim mit Schwerpunkten im Metallbau und Fassadenbau sowie im Stahl-, Anlagen und Maschinenbau, arbeitet seit fünf Jahren mit der BiM-Software Tekla Structures und hat diese erfolgreich im Qbig-Projekt eingesetzt.
Das Unternehmen wurde bereits in der Entwurfsplanung ins Projekt eingebunden. „Wir haben die gesamte Planung, Fertigung und Montage des Stahlskeletts durchgeführt“, sagt Sandro Leber, der verantwortliche Konstrukteur bei Vorndran. „Tekla Structures hat sich besonders bei der Koordination zwischen uns und den Architekten bewährt. Wir haben den Architektenplan als DWG-Referenzobjekt im Tekla-Modell hinterlegt und konnten so das Modell checken und Änderungen in Echtzeit durchführen. Dies erwies sich im Qbig-Projekt sehr hilfreich, da die Architektenpläne noch bei der Werkplanung kurzfristig geändert werden mussten. Auch die Projektkommunikation lief anhand des Modells einfach.“
Tekla Structures hat sich besonders bei der Koordination zwischen uns und den Architekten bewährt. Wir haben den Architektenplan als Referenz im Tekla-Modell hinterlegt und konnten so das Modell checken und Änderungen in Echtzeit durchführen. Dies erwies sich als sehr hilfreich, da die Architektenpläne noch bei der Werkplanung kurzfristig geändert werden mussten.
Sandro Leber, verantwortliche Konstrukteur, Vorndran Metallbau
Beeindruckendes Stahlskelett
Das Stahlskelett wird aus 1.144 Stahlhohlprofilen zusammengesetzt, von welchen keines dem anderen gleicht. Diese Vielfalt der einzelnen Teilstücke stellte auch für die Planer die größte Herausforderung dar. Die Teile mussten passgenau geplant werden und exakt mit- und ineinander passen. Und da die Stahlprofile nicht gerade, sondern quer geschnitten sind, waren die Toleranzen niedrig; schon 2 mm Unterschied machte das jeweilige Teil unpassend. „Das Ganze war wie ein Puzzle, das sich aus kleinen Teilchen zusammensetzt“, so Sandro Leber über die Konstruktion von Qbig.
Die Stahlskelettkonstruktion stellte nicht nur die Planung und Fertigung vor eine bautechnische Herausforderung, auch die Montage musste gut durchdacht werden. So wurde die Montagereihenfolge der Teile bereits bei der Konstruktionsplanung festgelegt, um die Struktur so montagefreundlich wie möglich zu fertigen. Um Fehlern auf der eigentlichen Baustelle vorzubeugen, hat das Planungsteam von Vorndran eine gesamte Wandfläche in einer Werkshalle „zur Probe“ montiert. „Dadurch konnten wir die einzelnen Teile schon einmal einbauen und sehen, ob noch was geändert werden musste. Da die Toleranzen sehr niedrig waren und auch die Montagereihenfolge festgelegt war, hat uns die Probe einen passgenauen Aufbau der Stahlkonstruktion ermöglicht“, sagt Herr Leber. „So konnten wir die Stahlprofile mit der Gesamtlänge von 2,7 km und einem Gesamtgewicht von 154 Tonnen termingerecht liefern und dabei auch noch Ersparnisse am Material erzielen.“
Herausforderung mit Tekla gemeistert
Das Bau- und Planungsprojekt des Qbig dauerte insgesamt 10 Monate und das Gebäude wurde plangemäß Ende des Jahres 2011 fertiggestellt. „Die Planung des anspruchsvollen Stahlnetzes für Qbig war für uns eine neuartige Herausforderung, die wir gerne angenommen haben. Tekla Structures hat dazu beigetragen, dass wir das Projekt erfolgreich abschließen und den Zeitplan einhalten konnten. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen!“, zeigt sich Sandro Leber zufrieden.